Die Messung der Alkoholdichte mit einem Dichtemessgerät erfordert spezielle Probenvorbereitungsverfahren für genaue Ergebnisse.
Verfahren zur Probenvorbereitung für die Messung der Alkoholdichte mit einem Rudolph Research DDM2911 Dichtemessgerät
Anwendungsbericht
Alkoholisches Getränk Probenvorbereitung:
Im Allgemeinen gibt es zwei grundlegende Arten der Klassifizierung von alkoholischen Getränken, die jeweils ein anderes Verfahren erfordern, bevor eine Dichtemessung durchgeführt werden kann.
1) Alkoholische Getränke ohne Extrakt
Dazu gehören Wodka, Gin, Obstbrände und alle Produkte, die durch Destillation hergestellt und mit Wasser verdünnt werden, bevor sie mit anderen Zusätzen versehen oder in Holzfässern gelagert werden. Spuren geringer Mengen aromatischer Verbindungen, anderer Alkohole und/oder anderer flüchtiger Stoffe sind zulässig. Diese Arten von Getränken werden als reine Alkohol-Wasser-Gemische betrachtet und können ohne Probenvorbereitung direkt mit dem Dichtemessgerät gemessen werden.
2) Alkoholische Getränke mit Extrakt
Neben dem Alkohol-Wasser-Gemisch enthalten diese Getränke verschiedene Mengen an Farb-, Zucker-, Aroma- und Duftstoffen. Diese beeinflussen die Dichte der Flüssigkeit und führen daher zu falschen Alkoholergebnissen. Daher ist es notwendig, diese Bestandteile durch Destillation von der Alkoholfraktion zu trennen. Durch Erhitzen des alkoholischen Getränks während der Destillation verdampft der Alkohol, der dann kondensiert und in einem separaten Kolben aufgefangen wird. Die Extraktfraktion bleibt im ursprünglichen Kolben zurück, da sie nicht flüchtig ist.
Diese Destillationsanalyse ist ein Standardlaborverfahren. Sie erfordert eine genaue Messung des Ausgangsvolumens oder -gewichts der ursprünglichen Probe. Nach der Destillation wird der Alkoholfraktion reines Wasser zugesetzt, bis sie wieder das ursprüngliche Ausgangsvolumen oder -gewicht erreicht hat. Diese Probe hat nun genau dieselbe Alkoholkonzentration wie die ursprüngliche Probe vor der Destillation. Diese Probe kann dann direkt in das Dichtemessgerät gegeben und ihre Konzentration bestimmt werden.
Aus der Extraktfraktion, die im Originalkolben zurückbleibt, kann auch die Konzentration des Extrakts oder der "Trockensubstanz" bestimmt werden. Dieser Originalkolben wird nun ebenfalls wieder auf sein Ausgangsvolumen oder -gewicht aufgefüllt. Nun kann diese Probe in das Dichtemessgerät gegeben werden, um ihre Konzentration zu bestimmen. Meistens wird diese Extraktkonzentration so behandelt, als ob es sich um reine Saccharose handeln würde. Daher kann das DDM 2911 Plus automatisch die Umrechnung von der Dichte des Extrakts in seine Konzentration als % Saccharose in Lösung oder als ºBrix vornehmen.
Befüllen des Dichtemessgerätes DDM 2911 Plus:
Die Probe kann manuell mit einer Luer-Tip-Spritze in das Dichtemessgerät injiziert werden. Eine Automatisierung ist auch mit dem Auto-Sampler von Rudolph Research Analytical möglich.
Wahrung der Integrität der Alkoholprobe:
Probenbehälter mit Alkohol müssen immer dicht verschlossen werden. Da Alkohol hygroskopisch ist, neigt er dazu, Feuchtigkeit aus der Umgebung aufzunehmen. Und da Alkohol auch sehr flüchtig ist, verdunstet er aus einem offenen Behälter in die Atmosphäre oder in einem geschlossenen Behälter in den Kopfraum über dem Flüssigkeitsspiegel! Daher ist es am besten, den Behälter fast bis zum oberen Rand zu füllen. Wenn dies jedoch nicht möglich oder praktisch ist, besteht das beste Verfahren darin, den Behälter vorsichtig hin- und herzuschütteln (nicht schütteln!), damit die Flüssigkeit den verdampften Alkohol im Kopfraum wieder aufnehmen kann, bevor die Messung im Dichtemessgerät erfolgt.